Stoffwelt - Jersey, Baumwolle, Webware - Was ist Was?
Heute geht es im Stoffwelt Blog um die textilen Flächen. Wir werden euch einmal grob skizzieren, welche Grundkonstruktionen es im Textilbereich gibt und wie diese zu unterscheiden sind. So könnt ihr in Zukunft auch selbst erkennen, um welche textile Fläche es sich handelt, die ihr in euren Händen haltet oder über die ihr euch mit dem Händler eures Vertrauen unterhaltet.
Wichtig ist uns auch hierbei wieder, dass wir Leute mitnehmen können, die sich vielleicht erst seit kurzen mit dem Thema Stoff beschäftigen. Die Begriffe Baumwolle, Jersey, Webware finden vielfach Verwendung und sind stark verwurzelt. Wobei es möglich ist, jedes erdenkliche Fasermaterial, zu dem zum Beispiel auch die Baumwolle (Baumwolle - Was steckt dahinter?) gehört, in die verschiedenen Textilarten einfließen zu lassen.
Ausgehend vom Stoff, also den textilen Flächen, gibt es zunächst zwei Unterscheidungen. Besteht das Textil aus einem Garn oder aus reinen Fasern? Die garnbasierten Textilien können wiederum in gestreckte Fadensysteme und die beiden euch wohl bekanntesten Arten, die vermaschten und verkreuzten Fadensysteme unterschieden werden.
Die einzelnen Textilarten haben wir für euch unterhalb der Grafik einmal etwas näher beschrieben.
Abbildung 1 – Übersicht der textilen Flächen
Im nächsten Abschnitt findet ihr die einzelnen Textilkonstruktionen kurz anhand ihres wesentlichen Merkmals unterschieden. Um sich unter den Begrifflichkeiten etwas vorstellen zu können, haben wir jeweils einige Beispiele mit aufgeführt, wobei zu beachten ist, dass die jeweiligen textilen Flächen in fast allen Branchen der Textilindustrie (Die vielen Seiten der Textilindustrie) Anwendung finden.
Gewirke
Gewirke (engl. warp knits) gehören zu den Maschenwaren und werden durch das Verbinden einzelner Fäden zu Maschen durch Nadeln hergestellt. Der wesentliche Unterschied zu den Strickwaren ist hierbei, dass alle Nadeln bei der Maschenbildung im Kollektiv bewegt werden.
Produktbeispiele:
- T-Shirts
- Pullover
- Unterwäsche
- Gardinen
- Netze
Gestricke
Gestricke (weft knits) gehören ebenfalls zu den Maschenwaren, wobei hier bereits ein einzelner Faden für die Flächenbildung ausreicht, der nacheinander den einzelnen Nadeln zugeführt wird. Jede Masche besitze eine linke und eine rechte Maschenseite; sozusagen die Vorder- und Rückseite der Masche. Durch unterschiedliche Anordnungen der Maschen im Gestrick können verschiedene Strickarten erreicht werden.
z.B:
- Single Jersey
- Double Jersey, Ripp
- Interlock
- Purl Stitch
Produktbeispiele:
- T-Shirts
- Pullover
- Kleider
Gewebe
Gewebe: Ein Gewebe entsteht durch das Verkreuzen zweier Fadensysteme, dem Kett- und dem Schussfaden die senkrecht zueinander verlaufen. Die Grundbindungsarten der Gewebe heißen Leinwand-, Köper- und Atlasbindung.
Unter Verbrauchern ist das Gewebe oft unter der Bezeichnung Webware, Stoff der nicht dehnbar ist oder Baumwolle bekannt. Aber wie oben bereits erwähnt, vermischt sich in dem Halbwissen die Eigenschaft der Grundfaser mit den Eigenschaften der Fläche. Eine Webware kann also aus verschiedensten Materiealien bestehen und Baumwolle, Acryl oder Leinen lassen sich zu unterschiedlichsten textilen Flächen verarbeiten.
Weitere Beispiele zu Geweben kannst du dir hier ansehen (Link). Gewebe ist übrigens die textile Fläche Nr. 1 auf dem Weltmarkt.
Produktbeispiele:
- Gardinen
- Vorhänge
- Kissen
- Hemden
- Hosen
- Möbelbezüge
edle Webwaren
Geflechte
Geflechte: Ein Geflecht entsteht durch das Verkreuzen von Fäden, bei deren sich die Flechtfäden schräg zu den Warenkanten verkreuzen. Typische Flechtmuster sind bei dieser Technik durch unterschiedliches Verkreuzen der Fäden zum Beispiel:
- Diamond Braid
- Regular Braid
- Hercules Braid
Beispiele:
- Schnürsenkel
- Kordeln
- Seile
Gelege
Gelege: Bei Gelegen liegen die Fäden parallel zu einander und werden durch Vernähen oder einer Art Klebstoff zusammengehalten.
Produktbeispiele:
- technische Textilien
Vliese
Vliesstoffe: Das wichtigste Merkmal eines Vliesstoffs ist das Vlies zum Großteil aus Fasern besteht, die wirr also in keiner bestimmten Richtung angeordnet sind. Die Verbindung der Fasern erfolgt durch Verschlingung oder auch durch Verklebung.
Produktbeispiele:
- Wischtücher
- Filter
- Einlagestoffe
Im Anhang befindet sich noch ein Video, dass beispielhaft eine der verschiedenen Arten der Vliesherstellung zeigt.
In den nächsten Blogs rund um das Thema Textil werden wir uns weiteren verschiedenen Grundlagen widmen und einzelne Themen vertiefen. Wir freuen uns, wenn ihr diesen Beitrag fleißig teilt und gerne könnt ihr uns auch Facebook folgen, damit ihr keine weiteren News mehr verpasst.
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Claudia Utz (Mittwoch, 01 Juni 2016 10:31)
Das finde ich einen ganz gelungenen Beitrag und habe ihn mit grossem Interesse verschlungen. War sehr lehrreich. Danke!
Sonja (Montag, 06 Juni 2016 10:07)
Sehr informativ, den Link merke ich mir! Vielen Dank!